Auch Porschefahrzeuge sind über Jahre hinweg mit manipulierten Dieselmotoren ausgestattet worden. Die Folge: deshalb klagen wir ebenso gegen Porsche auf Rückabwicklung der Betrugsdiesel, ganz aktuell wegen eines Porsche Macan S Diesel. Porsche lässt in diesem Verfahren vortragen: wir haben den Motoren von Audi übernommen, wir wissen von nichts, uns wurde gesagt, dass alles in Ordnung sei. Porsche beruft sich auf Ahnungslosigkeit. Was in der Erwiderung zunächst lediglich arrogant klang, könnte jetzt zu einem Bumerang werden.
Denn die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ihre Ermittlungen gegen Porsche-Mitarbeiter der Dieselaffäre ausgeweitet, wie das Handelsblatt vom 28.2.2020 gerichtet. Die Woche zuvor durchsuchte die Staatsanwaltschaft mehrere Standorte Privatwohnungen von Porsche-Mitarbeitern. Ihnen wird vorgeworfen in die Manipulation von Dieselmotoren verwickelt gewesen zu sein. Unter den Beschuldigten findet sich der Entwicklungsvorstand Michael Steiner und auch der Porsche-Manager Jörg Kerner, der Ende April geraume Zeit in Untersuchungshaft genommen wurde. Anscheinend verdichten sich die Ermittlungen. Das könnte bedeuten, dass Porsche in den aktuellen Zivilverfahren falsch vortragen lässt. Die Staatsanwaltschaft wird wohl nun auch prüfen müssen, ob nun nicht noch (versuchten) Prozess betrug in Zukunft. Zwar darf der Konzern bzw. die Verantwortlichen im Strafverfahren schweigen und Ausreden finden. Im Zivilverfahren dafür doch nicht gelogen werden. Dem gehen wir auf den Grund.