Staatsfeind Nr. 1 ist bereits der Bundeskanzler. Der fällt ebenfalls durch reine Blockaden, durch Verweigerung auf. Er schwächt damit nicht nur die Ukraine (insbesondere durch die permanente Verweigerung der Taurus Marschflugkörper), dem Kanzler scheint auch nicht bewusst zu sein, wie gefährlich und wie teuer seine Fehleinschätzung noch werden wird. Dann wird er sich aber zwei Augenklappen anziehen und abtauchen.

 

Zurück zum Volksfeind: Auch Weselsky will nur blockieren, für eine kleine Minderheit von Zugführern noch mehr herausholen – Nein, er will für sich etwas herausholen. Er weiß, dass das, was er tut, der Bevölkerung und der Bahn richtig weh tut und deswegen macht er genau weiter. Was er übersehen hat, dass er durch sein jährliches Geplänkel die Bahn generell unattraktiv macht. Gut, dann brauchen wir auch weniger Lokführer. Claus Weselsky will sich vor seinem Ruhestand noch ein Denkmal setzen. Das ist die eigentliche Triebfeder.

Er handelt aus seiner Logik. Weselsky ist Ossi mit Schnauzbart. Beides unattraktiv, nur er merkt es nicht. Sein Begehr ist auch nicht nachvollziehbar. Mit dem unerschütterlichen Funktionärsgehabe alter Parteigenossen, verlangt Weselsky für Lokführer, die zwischen € 3.400,00 und € 4.000,00 im Monat verdienen, noch eine Herabstufung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden. Lokführer sollen inzwischen € 26,00 und € 30,00 die Stunde bekommen, während die Fahrgäste zwischen € 15,00 und € 20,00 die Stunde verdienen, wobei die Reisekosten meist gar nicht mitvergütet werden. Weselsky schadet seiner Berufsgruppe auf Dauer enorm.

Lokführer machen gemessen an den Mitgliedern der GDL nicht einmal 0,05 % der Gesamtbevölkerung aus, nehmen aber zum wiederholten Mal ein ganzes Land wegen ihrer Interess in Geiselhaft. Das darf nicht ein. Hier muss dringend eine Gesetzesänderung her. 

Auch wenn es schmerzt: Der Bahnvorstand täte gut daran, die Verhandlungen mit Weselsky abzubrechen, bis der im Ruhestand ist.