Gurkenscheiben brachten den Tod!
Listeriose ist wiederholt schuld für Tote. Auch so im Markus-Krankenhaus in Frankfurt. Die Gurkenscheiben im Salat kamen von einem Betrieb in Südhessen, der unter anderem die Gastronomie und Kitas beliefert. Die dortige Obst- und Gemüseabteilung ist jetzt geschlossen. Warum nicht der ganze Betrieb?
Als die Kontrollen durchgeführt wurden, wurden die Mängel schnell offenbart. Der Skandal hinter dem Skandal ist, dass der Betrieb offenbar seit 2019 nicht überprüft wurde. Die zuständige Behörde sprach in diesem Zusammenhang von „Kontrolllücken“. Man habe in Coronazeiten eben andere Prioritäten verfolgt und Kontrolleure teilweise vorübergehend für andere Tätigkeiten benötigt. Dies sei im Nachhinein eine falsche Prioritätensetzung gewesen beziehungsweise eine Fehleinschätzung. Der Landrat Thomas Will und sein Gesundheitslizendent Walter Astheimer bedauern diese Entwicklung zu tiefst.
Wer solche Kontrolllücke zulässt und sich dann über die nicht fernliegende Folge, nämlich Tod von Menschen, bedauert, muss sofort den Posten räumen. Ein solches Organisationsverschulden oder Fehleinschätzung kann durchaus unter dem Aspekt fahrlässige Tötung zu prüfen sein. Das sollte es auch.
Dieselskandal: Porsche-Manager kommen glimpflich davon.
Wie das Handelsblatt mit Datum vom 11.04.2022 mitteilt, wurden die strafrechtlichen Ermittlungsverfahren gegen die Vorstände bei Porsche sämtlich nach § 153a StPO eingestellt. Lediglich gegen den Ex-Motorenchef Kerner erging beim Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt ein Strafbefehl wegen Betruges. Damit kommt Porsche in personeller Hinsicht erheblich besser weg als VW und Audi. Dort sitzen die ehemaligen Vorstandsvorsitzenden bald auf der Anklagebank. Martin Winterkorn bleibt noch verschont, weil er gesundheitlich ein „Fuß-Problem“ hat.
Persil - blutrot statt blütenweiß
Jetzt beschädigt auch Henkel seine Marken beziehungsweise den Konzern selbst. Ähnlich wie Ritter Sport hat der „Gemischtwarenkonzern“ Henkel erklärt, weiter in Russland zu produzieren und dort seine Produkte verkaufen zu wollen. Das bekannteste Produkt des Konzerns ist die Waschmittelmarke „Persil“. Hintergrund ist, dass Henkel sonst eine Enteignung durch Russland befürchtet.
Was Henkel nicht wahrhaben will ist, dass der russische Markt für Hersteller aus dem Westen möglicherweise in den nächsten 10-15 Jahren „verbrannt“ ist. Das Festhalten am russischen Markt wird mit dem Schutz der Mitarbeiter begründet und ähnlichen Argumenten. Das ging schon bei dem Schokoladenhersteller Ritter Sport ziemlich schief. Auch die Käse Marke „Hochland“ will weiter in Russland produzieren. Es wird nicht lange dauern, dann werden die schwarzen Schafe auf einer Boykottliste veröffentlicht. Darauf zu landen ist dumm. Normalerweise steht Persil für Sauberkeit und reines Weiß. Jetzt bekommt die Marke eine sehr blutige und hässliche Färbung. Im Westen werden viele Henkel-Produkte boykottiert. Im Laufe der Zeit rechnen viele wieder mit einer Normalisierung. Das ist hier aber kaum zu erwarten, weil die Ablehnung des Verhaltens des Konzerns der Situation und dem Vergleich mit den Kriegsbildern aus der Ukraine eine besondere emotionale Wucht haben und bei Personen, die Henkel-Produkte künftig meiden, hieraus eine Grundsatz- und Lebensentscheidung machen werden.
Ritter Sport: Quadratisch.Praktisch.Krieg.
Oder wie es der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk ausdrückt: „Quadratisch.Praktisch.Blut“
Der Schokoladenhersteller Ritter Sport aus Baden-Württemberg ist dabei seinem Produkt und seiner langjährigen Werbekampagne selbst einen K.O.-Schlag zuzusetzen. Die Ritter Sport GmbH hat vor kurzem erklärt, dass man sich dem allgemeinen Boykott gegen Russland nicht anschließen wolle und daher weiterhin Schokolade nach Russland liefere. Russland sei ein wichtiger Markt für den schwäbischen Schokoladenhersteller. Rund sieben Prozent mache das Geschäft nach Russland aus. Man könne daher die Produktion nicht nach unten fahren.
In der Öffentlichkeit kam das gar nicht gut an, auch wenn Schokoladenexport (noch) nicht auf der bisherigen Sanktionsliste steht. Es geht um die Positionierung des Markenherstellers.
Volkswagen tritt die Flucht nach vorne an
„Dieselgate“ wie der Skandal in der USA heißt, ist dort noch nicht ausgestanden. Das Oberste Gericht von Ohio hat Ende August geurteilt, dass trotz der bereits auf Bundesebene vereinbarten und bezahlten Strafen eigene weitergehende Sanktionen aussprechen kann.
Dies will Volkswagen verhindern und bring den Rechtsstreit deswegen notgedrungen vor den U.S. Supreme Court. Denn der Autokonzern befürchtet weitere Forderungen von mehr als 127 Milliarden Doller pro Jahr auf sich zu kommen. Die Tagesschau sprach dann davon, dass VW ein Ohio-Problem habe. Sollte der Oberste Gerichtshof gegen VW entscheiden und die Auffassung vertreten, dass die Anwendung „Clean Air Act“ auf VW nicht verhindere, dass der Bundesstaat Ohio aufgrund Eigener Gesetz zusätzlich Ansprüche gegen VW verfolge bestünde das Risiko, dass andere Bundesstaaten nachziehen.