Während früher Klickfallen das Geschäftsfeld unseriöser Anbieter war, macht jetzt ganz offensichtlich auch 1&1 mit den Töchtern GMX und Web.de ein Geschäft mit Abo-Fallen.
Focus.de und die Verbraucherzentrale Bayern berichteten vergangene Woche über die Abo-Falle bei Login: Wer sich in sein kostenloses E-Mail-Konto bei GMX oder Web.de einloggt, wird dort, wo sich sonst der „Weiter“-Button befindet, zu einem Abschluss für ein Premium-Dienst verleitet. Verbraucherschützer halten dies für eine Abo-Falle. 1&1 betont auch Anfrage von focus online: „Wir locken unser Kunden nicht in eine Abo-Falle. Der Vertragsabschluss ist klar gekennzeichnet.“ Das Unternehmen habe darüber hinaus eine Kulanzregelung eingeführt.
In dem Fall, den wir derzeit bearbeiten, ist davon wenig zu sehen. Kurz nach Rechnungsstellung von € 15,00 kamen mit jedem Schreiben Mahngebühren hinzu. Dann kam ein Schreiben von „infoscore Forderungsmanagement GmbH“. Schwupps betrug die Forderung € 92,74. Danach kam das fast identische Schreiben von einer Rechtsanwaltsgesellschaft aus Baden-Baden. Zwischenzeitlich soll die Forderung insgesamt € 130,57 betragen. Weitere Kosten von € 86,00 werden angedroht nebst Zwangsvollstreckung, Lohn- und Gehaltspfändung, Pfändung der Rentenansprüche und Abnahme der Vermögensauskunft.
Wir halten diese Vorgehensweise nicht nur für unseriös, sondern für so bedenklich, dass wir die Angelegenheit wohl der zuständigen Rechtsanwaltskammer, der Zulassungsstelle für das betreffende Inkassounternehmen und der Staatsanwaltschaft vorlegen werden. Das Ganze riecht nach Methodik. Entwickelt sich 1&1 zum schwarzen Schaf der Branche?