Nach einer aktuellen Studie des Robert Koch-Institut infizieren sich in deutschen Krankenhäusern jährlich zwischen 400.000 bis 600.000 Personen. Dabei sind nicht nur Patienten betroffen, manchmal auch Personal und Besucher. Die Zahl der Todesfälle durch sogenannte nosokomiale Infektionen wird mit 10.000 bis 20.000 angegeben. Brancheninsider sprechen unter Berücksichtigung von Dunkelziffern über bis zu 30.000 Toten im Jahr. Man kann sagen, durch Infektionen wird jedes Jahr in Deutschland eine Kleinstadt dahingerafft.

Das ist sehr besorgniserregend, insbesondere wenn man bedenkt, dass ein nicht unerheblicher Teil auf multiresistente Bakterien zurückgeht. Durch Infektionen lässt sich nur noch schwer oder gar nicht mehr behandeln, weil die vorhandenen Antibiotika ihre Wirksamkeit verloren haben. Zu einem solchen oftmals tödlichen Bakterienstamm gehört MRSA. Für immungeschwächte Patienten besteht hier eine besondere Gefahr.

 

In der Pressemitteilung des Robert Koch-Institut wird ausgeführt, dass die Infektionen in Deutschland im Bereich vorheriger Hochrechnungen und im Mittel der Vorjahre liegen. Dem dürfte so nicht sein.

 

Vermehrt werden Operationen nicht in klassischen Krankenhäusern durchgeführt, sondern in eigens eingerichteten OP-Zimmern von Privatärzten (Zahnärzten, Schönheitschirurgen usw.). Hier ist schon seit Jahren ein gewisser Anstieg an Infektionen zu verzeichnen. Hat der Arzt nicht allzu viel mit Hygiene am Hut, schleichen sich Fehler ein. Dabei ist der Dackel von Frau Dr. gar nicht mal das Problem.

 

Wer nach einem Klinikaufenthalt oder nach einer ambulanten Operation kränker oder geschwächter herausgeht, als er hineingegangen ist, sollte jeweils kritisch hinterfragen, ob hier nicht etwas schiefgelaufen ist und gegebenenfalls Aufklärung verlangen. Bereits in diesem Stadium sollte man unbedingt rechtlichen Rat hinzuziehen, weil viele Ärzte den Patienten kritische Fragen eher übelnehmen und dann mauern und auch mal die Patientenunterlagen „nachtragen“. Die Praxisentwicklung der letzten Jahre führt leider zu einem „Trau, schau, Arzt mit Anwalt“.