Kaum ist der langjährige Vorstandschef der Daimler AG Dieter Zetsche in den Ruhestand verabschiedet worden, hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) am 21.06.2019 einen weiteren Zwangsrückruf für die Daimler AG wegen Einbau von Betrugssoftware verhängt. Daimler soll bei dem Dieselmodell GLK 220 CDI die Motortemperatur manipuliert haben. Daimler bestreitet den Betrug und will Einspruch gegen die Entscheidung einlegen. Es ist allerdings so, dass der Entscheidung ein Anhörungsverfahren vorausging, dass die Mercedes-Ingenieure und insbesondere Dieter Zetsche nicht dazu nutzen konnten, den gegen sie erhobenen Verdacht zu entkräften. Im Gegenteil: Neben den Motoren OM 651 und OM 642 sind möglicherweise noch mehr Modelle betroffen. Das könnten am Ende mehr als eine halbe Millionen Fahrzeuge sein.
Es wird Zeit, dass sich die Mercedes-Kunden wehren. Diese gehen zwar wie Schlachtlämmer zum Update, wehren sich aber bislang weniger juristisch. Wollen sie das etwa bei ihrem Mercedes gar nicht wahr haben? Nunmehr sieht es so aus, dass Daimler nicht besser ist als VW und VW nicht besser als BMW. Auffällig ist aber, dass kein Unternehmen so lang ein und denselben Vorstandsvorsitzenden hatte. Dieter Zetsche konnte schalten und walten, ähnlich wie Martin Winterkorn. Vielleicht ereilt Zetsche noch nachträglich das gleiche Schicksal wie es nunmehr Martin Winterkorn droht.