Was der SOKO-Tierschutz e.V. in Bad Grönenbach aufgedeckt hat, scheint nur der Anfang zu sein. So wie es bislang aussieht, ist alles viel schlimmer, als anfangs angenommen. Milchbauer Endres verstößt auch sonst gegen elementare Vorschriften zum Schutz der Tiere und der Umwelt. Minderwertiges Futter und katastrophale Hygieneverhältnisse haben dazu geführt, dass viele Rinder unter der Klauenkrankheit Mortellaro (auch Erdbeerkrankheit genannt wegen der blutigen Läufe) leiden. Dem begegnet man am besten mit mehr Hygiene und besserem Futter. Bauer Endres verpasste den Tieren ein antibiotisch wirkendes Fußbad und ließ die Tiere durch Kupfersulfat-wannen stapfen. Den Wanneninhalt soll er dann über die Wiesen und Äcker als Dünger entsorgt haben. Denn das Gelände hat er von einem ansässigen Bauern nur gepachtet. Dessen Wiesen scheinen systematisch heruntergewirtschaftet zu werden. Von dem verklappten Nitrat werden wollen wir im Moment gar nicht sprechen. So ein Mist! Schön wär's, wenn es nur Mist wäre.
Man muss sich fragen, weshalb die Behörden dem Bauern nicht sofort Einhalt gebieten. Wie lange noch will das Landratsamt Unterallgäu dem Treiben weiterhin zusehen? Wann hat das Landratsamt ungewisser Wasserwirtschaftsamt Bodenproben entnommen? Was kam dabei raus? Was wurde daraufhin veranlasst? Wir haben das Landratsamt Unterallgäu aufgefordert zu erklären, was diesbezüglich unternommen wurde.
Wir haben in Deutschland ein großes Problem mit Tierquäler und Umweltsündern. In der Wirkung aber genauso schlimm oder noch schlimmer sind Behörden die nichts zielführendes Unternehmen und teilnahmslos zu schauen wie die berühmten Wiederkäuer auf der Weide in unberührter intakter Natur.